Sind Ihre Personalmanager für die Zukunft richtig aufgestellt?

Die Personalarbeit navigiert aktuell zwischen den Möglichkeiten digitaler Tools und verschärftem Fachkräftemangel. Die aktuellen Trends werden künftig die Personalarbeit prägen.



Digital HR: Nutzen intelligenter Technologien künftig auch ethisch ausloten

Künftig werden HR-Prozesse automatisiert, Bots beantworten gängige Fragen, künstliche Intelligenz (KI) unterstützt dabei, Bewerber/innen auf die richtige Position zu bringen oder Entwicklungspotenziale aufzuzeigen. Der Einsatz von KI verspricht Effizienzgewinne, von denen Mitarbeiter/innen und Unternehmen gleichermaßen profitieren.

Je stärker KI in HR-Prozesse eingebunden wird, desto wichtiger wird eine Auseinandersetzung mit ethischen Fragen rund um diese Technologie: Wie stellen wir sicher, dass der Algorithmus nicht diskriminiert? Wieviel darf das Unternehmen über seine Mitarbeiter wissen? Diesen Fragen wird sich Ihr Unternehmen und Ihr HR-Bereich stellen müssen.


Digitale Bildung: neue Bildungsmöglichkeiten für die digitale Arbeitswelt

Die digitale Transformation stellt neue Anforderungen an Jobs und Qualifikationen. Ihr Unternehmen braucht eine neue Lern- und Bildungskultur. Das zieht eine Neuausrichtung der Weiterbildungsangebote nach sich.

Neben dem Fachwissen werden soziale und persönliche Kompetenzen wie Veränderungsbereitschaft und Orientierungswissen als Zukunftskompetenzen immer wichtiger. Die Herausforderung für HR ist es, zeitgemäße Lernangebote anzubieten, die diese sozialen und persönlichen Skills fördern.


Future of Work: zwischen Selbstverantwortung und Kollaboration

Schon heute ermöglichen mobile Endgeräte arbeitsplatzunabhängig zu arbeiten.

Die Erwartungen der Beschäftigten in punkto mobiles Arbeiten werden künftig weiter ansteigen. HR muss die Rahmenbedingungen dafür schaffen und die Möglichkeiten der Flexibilisierung für Mitarbeiter/innen prüfen. Flexible Arbeitsorte und -zeiten sind dabei nur ein Symptom des tiefgreifenden Wandels von Organisationsformen und Arbeitsweisen: Förderung der Selbstverantwortung, Kollaboration im Team und neue Führung sind die Stichworte.

Die steigende Flexibilisierung bringt auch wachsende Anforderungen an Selbstverantwortung für die Beschäftigten mit sich. Selbstverantwortung für die eigene Zielerreichung und Performance, für die eigene Weiterentwicklung, für die Wahl der jeweiligen Rolle im Projekt. Um diese Selbstverantwortung wahrnehmen zu können, braucht es den richtigen Rahmen in der Organisation: Es geht für Personalverantwortliche darum, ein verändertes Verständnis von Führung zu etablieren.


Mitarbeitergewinnung: Kernherausforderung auf dem Bewerbermarkt

Die Gewinnung von Fachkräften ist schon zur Kernherausforderung geworden. HR muss sich künftig auch für die Gewinnung von ausländischen Fachkräften rüsten.

Eingefahrene Rekrutierungsmechanismen und die aktuellen Karriereangebote sind nicht mehr ausreichend, um Bewerber zu aktivieren. Die Ansprache von Bewerbern muss neu gedacht werden. Unternehmen müssen eine Kombination aus Employer Branding, Personalmarketing und professionellem Recruiting einsetzen, um erfolgreich zu bleiben.


Mitbestimmung 4.0: Der Betriebsrat als Partner für flexibles Arbeiten

Agilität wird in der Zusammenarbeit zwischen HR und Betriebsräten immer wichtiger werden. Im Sinne einer zukunftsorientierten Sozialpartnerschaft haben die Betriebsräte eine wichtige Rolle für die Gestaltung flexibler Arbeitsmodelle und entsprechender Vereinbarungen. HR wiederum hat eine wichtige intermediäre Rolle in der Interessenvermittlung zwischen Unternehmensleitung, den Beschäftigten und deren Interessenvertretungen.


Diversity: entscheidender Wettbewerbsfaktor

Wer im Wettbewerb bestehen will, muss Teams bauen, in denen Menschen mit unterschiedlichen Eigenschaften, Prägungen und Kulturen zusammenkommen. Es muss eine Unternehmenskultur etabliert werden, die jeden Beschäftigten ermuntert, sich mit seiner ganzen Persönlichkeit im Unternehmen einzubringen.


HR: Potentialentfalter

Auch in Zeiten von Digital-Recruiting bleibt der Fokus der Personalarbeit, das Potential der Mitarbeiter/innen zu entfalten. Personalarbeit bedeutet auch künftig, mit Menschen zu arbeiten, Menschen in den Arbeitsumgebungen von morgen und übermorgen zu entwickeln


Führungskräfte: Vorbilder und Coaches

Eine klare Vision ermöglicht eine gemeinsame Sprache und Zielorientierung für Mitarbeitende zu schaffen. Dabei wird der Fokus auf die Performance Management Prozesse sowie die klare Kommunikation der Erwartungen und Messkriterien gelegt. Dies bedeutet eine Transformation der Führungskultur. Führungskräfte kümmern sich künftig um die Themen und Entwicklungschancen ihrer Mitarbeiter/innen. Ihnen muss es dabei gelingen, sich offen über kritische Themen mit den Mitarbeiter/innen auszutauschen, vorbildlich zu agieren, ihnen mehr Eigenverantwortung zuzugestehen sowie ihre Selbstorganisation und Netzwerkfähigkeit zu fördern.


Würden Sie Ihren Arbeitgeber empfehlen? Employee Experience und Employee Engagement stärken.

Personaler denken üblicherweise in Prozessen, doch wie kann ein Personalwesen eine Organisation beziehungsweise die Menschen in ihr darin unterstützen, positive Erfahrungen zu machen und Erlebnisse zu gestalten? Das bedeutet im Klartext für HR-Bereiche: Weg von der Prozessorientierung, hin zur Kundenorientierung. Dieser Weg ist auch im Rahmen des Employer Branding wichtig, da es den Weg ebnet, Beschäftigte als Markenbotschafter zu entwickeln. Ziel ist es, dass Mitarbeiter neue Mitarbeiter werben.


Betriebliches Gesundheitsmanagement

Personaler werden zunehmend mit den Auswirkungen der Entgrenzung von Berufs- und Privatleben konfrontiert. Angesichts der Zunahme von stressbedingten Krankentagen muss das betriebliche Gesundheitsmanagement neue Antworten finden.

Bei allen Chancen, die das Arbeiten in flexiblen Zeitfenstern und an wechselnden Orten für Beschäftigte bietet, geht es darum, diese Freiheit nicht zum Gesundheitsrisiko werden zu lassen. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, ist es wichtig, betriebliches Gesundheitsmanagement in der Unternehmenskultur zu verankern, Achtsamkeit und Resilienz zu stärken und die Mitarbeiter/innen zu befähigen, ihre Gestaltungsräume im Unternehmen zu nutzen, um wirksam als Team zusammenzuarbeiten. Auch angesichts des steigenden Durchschnittsalters der Mitarbeiter/innen ist betriebliches Gesundheitsmanagement ein wichtiges Zukunftsthema.